Was tun bei Reiseübelkeit?

2. August 2011

Viele Menschen kennen das: Man befindet sich auf dem Weg in den wohlverdienten Urlaub, aber fühlt sich schlecht und hat Schweißperlen auf der Stirn. Reiseübelkeit ist ein häufiges Problem in der schönsten Zeit des Jahres, im Urlaub.

Sobald es mit dem Auto oder Bus durch kurvenreiche Straßen geht, das Flugzeug einige Schlenker zu viel macht oder der Wellengang des Meeres das Schiff richtig schaukeln lässt, ist die Reiseübelkeit kaum mehr aufzuhalten. Der Körper schafft es nicht, sich auf diese ungewohnten Bewegungen einzustellen und sendet entsprechend Signale an das Gehirn. Das Resultat ist Übelkeit und Erbrechen.

Reiseübelkeit wird in der Medizin auch als Kinetose bezeichnet und kann jeden Menschen treffen. Oftmals sind Kinder im Schulalter davon betroffen, aber auch Erwachsene können darunter leiden. Meist sind es nicht nur die ungewohnten Bewegungen, die für das Auftreten der Reiseübelkeit verantwortlich sind, sondern auch die innere Aufregung und der (unbewusste) Reisestress.

Das Innenohr ist für den Gleichgewichtssinn des Menschen verantwortlich. Begibt man sich nun in ungewohnte Situationen und ist zudem auch noch unruhig und aufgeregt, so werden sämtliche Reize, die auf das Gleichgewichtssystem im Innenohr wirken, als Fehlermeldung registriert. Es wird einem übel und man übergibt sich. Reiseübelkeit wirkt sich jedoch nicht bei jedem gleich aus. Während der eine sich lediglich schlecht fühlt und ein wenig Schwindel verspürt, kann es in Extremfällen sogar zu Kreislaufzusammenbrüchen kommen.

Reiseübelkeit vorbeugen

Es gibt keine eindeutig erfolgversprechende Vorbeugung gegen Reiseübelkeit, denn jeder Mensch reagiert verschieden und geht mit dem ungewohnten Stress anders um. Einige setzen auf leise Musik und Schlaf, andere kauen vermehrt Kaugummis oder Bonbons. Bei längeren Fahrten an Land ist das Sitzen in Fahrtrichtung sicherlich angebracht sowie ausreichend Pausen, in denen man frische Luft schnappen kann. Große deftige Mahlzeiten und ein exzessiver Alkohol-, Nikotin- und Koffeingenuss am Abend zuvor können ebenfalls für das erhöhte Auftreten von Kinetose verantwortlich sein. Dagegen stärken Nahrungsmittel mit viel Vitamin C und B1 die Abwehkräfte enorm und können Übelkeit und Erbrechen vielleicht mildern. Präventiv können auch Medikamente eingenommen werden, die die Symptome der Reiseübelkeit abschwächen. Diese wirken beruhigend und werden meist wenige Stunden vor Reiseantritt eingenommen. Mittel gegen Reiseübelkeit gibt es in Form vom Kaugummis, Tabletten, Kapseln oder Zäpfchen.

Was tun beim akuten Auftreten von Reiseübelkeit?

Fühlt man sich von einer Minute auf die andere schlecht, weil plötzlich Turbulenzen in der Luft oder kurvenreiche Bergketten auftreten, so hilft bei vielen Betroffenen das Fixieren eines Punktes. Wenn die Möglichkeit besteht, ist das flache Liegen auf dem Rücken sehr förderlich für eine schnelle Besserung. Manche Reisende setzen auf Schlaf und schließen die Augen. Es gibt jedoch auch Medikamente, die in akuten Fällen Linderung verhelfen. Diese wirken besonders schnell, machen aber auch sehr müde. Frische Luft und ein Glas Wasser können nie schaden und helfen dabei, sich bald wieder besser zu fühlen.